Epilepsie, inkl. Abklärung für epilepsiechirurgische Eingriffe

Die Epilepsie ist eine Funktionsstörung des Gehirns. Wenn extrem viele Nervenzellen gleichzeitig elektrische Impulse abfeuern, entsteht ein epileptischer Anfall, es ist sozusagen ein Gewitter im Gehirn.

Das Krankheitsbild Epilepsie liegt dann vor, wenn ein Mensch dazu neigt, wiederholt epileptische Anfälle zu bekommen. Auch bei Menschen ohne dieser Neigung kann ein solcher epileptischer Anfall einmalig auftreten, der meist auf eine erkennbare Ursache wie Alkoholentzug, Schlafmangel, Erkrankung des Gehirns oder Schlaganfall zurückzuführen ist. Bei ca 5-10% der Menschen tritt einmal im Leben ein solcher Anfall auf.

Symptome

Es gibt viele Formen von Epilepsie und epileptischen Anfällen. Man nennt diese z.B. „Absence“ oder „Grand mal“, fokale oder generalisierte Anfälle, Rolando, Lennox-Gastaut Syndrom, etc.

Die Symptome sind vielfältig. Von leichten Kribbeln oder Zucken ausgehend bis zu Krampfanfällen des ganzen Körpers.
Meist dauert ein Anfall nur wenige Sekunden bis zu 2 Minuten. Dauert er länger liegt ein so genannter „status epilepticus“ vor. In jedem Fall sollte der Notarzt (144) gerufen werden.

Risikofaktoren

Epilepsie kann schon im Kindesalter auftreten, wobei es sich gerade im Schulalter oft auch um eine temporäre Erscheinung handelt, die im Normalfall gut behandelbar ist und mit fortschreitendem Alter wieder abklingen kann. Im Erwachsenenalter ist das Auftreten von Neuerkrankungen etwas geringer und steigt dann wieder ab 65 Jahren an.

Sind es bei manchen Menschen angeborene Veränderungen, gibt es viele weitere Ursachen für eine Epilepsie, die durch Erkrankungen (Fieber, FSME, Schlaganfall, Hirntumore) oder Stoffwechselstörungen (Verschiebung der Blutsalze, Diabetes etc.) ausgelöst werden. Häufiger kann die Ursache jedoch trotz fortschreitender Forschung nicht zu 100% abgeklärt werden.

Untersuchung

Nach einer ausführlichen Anamnese werden ein EEG (Elektroenzephalografie) und ein MRT (Magnet-Resonanz-Tomografie), seltener ein CCT (Computertomogramm) durchgeführt, um eventuelle Fehlbildungen, Blutungen oder Schäden am Gehirn feststellen zu können.

Behandlung

Liegt nur ein singulärer Anfall vor, ist in vielen Fällen keine Therapie notwendig. Oft genügt die Reduktion auslösender Faktoren, um das Anfallsrisiko erheblich minimieren zu können:

  • flackerndes Licht
  • Schlafmangel
  • Computerspiele
  • Alkoholkonsum

Behandlung mit Medikamenten

Bei erhöhtem Risiko für häufigeres Auftreten, spätestens nach dem zweiten Anfall, werden vom Neurologen Medikamente verschrieben, die über einen längeren Zeitraum eingenommen therapeutische Wirksamkeit entfalten. Triggerfaktoren müssen ermittelt und vermieden werden. Dabei sind die Chancen gut, mit den Medikamenten A nfallsfreiheit zu erreichen, ohne unter Nebenwirkungen zu leiden.

Kann erwartet werden, dass die Neigung zu weiteren epileptischen Anfälle bestehen bleibt, müssen die Medikamente langfristig, teils auch ein Leben lang genommen werden.

Abklärung für epilepsiechirurgische Eingriffe

In einigen Fällen bringen Medikamente nicht die gewünschte Anfallsfreiheit. Gehen die Anfälle aber immer von einer bestimmten Gehirnregion (fokale Anfälle) aus, kann ein neurochirurgischer Eingriff eine wirksame Lösung bieten. Eine exakte Abklärung der beeinträchtigten Region ist Voraussetzung, sowie eine Abwägung des vorliegenden Operationsrisikos.

Stimulationsverfahren

Über ein implantiertes Gerät werden dem Patienten gezielte minimale Stromstöße verabreicht (häufig am Vagusnerv VNS), die die Anfälle deutlich reduzieren.

Leben mit Epilepsie

Die gute Nachricht: Epilepsie ist gut behandelbar. Die meisten Menschen lernen sehr gut mit Epilepsie umzugehen. Etwa 2 von 3 Menschen mit Epilepsie sind komplett anfallsfrei. Es gilt gewisse Regeln zu beachten, die das Leben zu Hause und im Beruf zwar etwas beeinflussen, aber nicht verhindern.

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